In einer zunehmend vernetzten Arbeitswelt beginnt die berufliche Neuorientierung nicht beim Bewerbungsschreiben, sondern beim Online-Auftritt. Wer den Newplacement-Prozess erfolgreich gestalten will, muss auf den digitalen Bühnen sichtbar, professionell und authentisch auftreten – vor allem auf Plattformen wie LinkedIn und Xing.
Warum digitale Sichtbarkeit heute entscheidend ist
Recruiter, Personalberater und Entscheider suchen nicht nur aktiv nach Kandidaten – sie informieren sich auch im Hintergrund. Ein optimiertes Profil ist dabei mehr als nur eine digitale Visitenkarte: Es ist ein strategisches Instrument im Newplacement-Prozess.
Studien zeigen: 87 % der Personalentscheider nutzen LinkedIn zur Kandidatenrecherche. Wer hier nicht präsent ist, verliert Sichtbarkeit – und damit Chancen.
1. Das LinkedIn- und Xing-Profil strategisch gestalten
Headline mit Aussagekraft:
Statt „Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung“ besser:
„Erfahrener Vertriebsleiter | Digitalisierungsexperte | Skalierung von B2B-Geschäftsmodellen“
Über-mich-Text (About/Summary):
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Klar strukturierter Überblick über Kernkompetenzen, Branchenfokus und Ziele
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Authentischer, selbstbewusster Ton
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2–3 berufliche Highlights, idealerweise mit Zahlen und Ergebnissen
Berufserfahrung:
Nicht nur Positionen auflisten, sondern Erfolge messbar darstellen (z. B. „+30 % Umsatzwachstum in 12 Monaten“)
Kompetenzen & Empfehlungen:
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Relevante Skills gezielt auswählen (max. 10–15)
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Aktive Empfehlung durch ehemalige Kollegen oder Vorgesetzte einholen
2. Aktivität zeigen – aber gezielt
Im Rahmen eines Newplacement-Coachings sollte auch der Umgang mit Content auf LinkedIn oder Xing besprochen werden:
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Kommentare mit Substanz: Statt „Toller Beitrag“ lieber inhaltlich Bezug nehmen
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Eigene Beiträge: Erfahrungen, Learnings aus der Branche oder Gedanken zum Wandel der Arbeitswelt teilen
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Artikel oder Präsentationen posten: Positionieren Sie sich als Experte, nicht als Jobsuchender
Tipp: Ein gezielter Post zum Start des Newplacement-Prozesses („Ich nehme mir Zeit, meine nächsten beruflichen Schritte bewusst zu planen“) kann das Netzwerk aktivieren – ohne Schwäche zu signalisieren.
3. Netzwerk gezielt aufbauen
Wen kontaktieren?
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Ehemalige Kolleg:innen
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Branchenkontakte
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Alumni von Hochschulen
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Personalberater
Wie anschreiben?
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Persönlich, konkret und wertschätzend („Ich habe gesehen, dass Sie… – Darf ich Sie zu XYZ befragen?“)
Wichtig: Qualität vor Quantität. Ein starkes, gepflegtes Netzwerk ist ein essenzieller Erfolgsfaktor im Newplacement.
4. Digitale Stolpersteine vermeiden
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Veraltete Profilbilder oder Informationen
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Widersprüche zwischen Lebenslauf und Online-Profil
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Passive Haltung („Ich warte auf Angebote“)
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Fehlende Präsenz auf LinkedIn (vor allem im internationalen Kontext)
Fazit
Ein professioneller Auftritt auf LinkedIn, Xing & Co. ist heute unverzichtbar – insbesondere im Newplacement-Prozess. Digitale Sichtbarkeit bedeutet, gefunden zu werden, ohne sich aufzudrängen. Wer seine Profile strategisch nutzt, öffnet Türen zu verdeckten Stellenmärkten, neuen Kontakten und ungeahnten Möglichkeiten.